Oh ha, da habe ich beim Schreiben des Artikels am Donnerstag versehentlich auf den falschen Button geklickt und zack! war der unfertige Post versendet. Tut mir leid! Shit happens! Jetzt also gibt es den richtigen, und vor allen Dingen fertigen Post. 🙂
Heute habe ich Euch eine kleine Sammlung Eurer Fragen mitgebracht. Zu dem einen oder anderen Thema wird es in absehbarer Zeit einen ganzen Post geben, heute fasse ich erstmal einige der Fragen zusammen.
Bügelschlaufen an Oberteilen
Sowohl die kleinen Schlaufen, die rechts und links an der Schulter angebracht sind, als auch die Bändchenverbindung von einer zur anderen Schulternaht, sind dafür gedacht, dass Oberteile nicht so leicht vom Bügel rutschen.
Leider haben sie die Angewohnheit gerne mal aus dem Ausschnitt zu krabbeln und unschön abzustehen. Ich schneide sie ab, denn nötig sind sie zuhause eigentlich nicht. In den Geschäften ist es oft nicht möglich unterschiedliche Bügel für unterschiedliche Formen bereit zu halten, zuhause geht das aber sehr gut. Somit sind wir beim eigentlichen Thema dieser Frage: Wie verstaue ich meine Kleidung im Schrank und welche Bügel benutze ich wofür?
- Bitte benutzt keine Metallbügel. Sie sind zwar platzsparend, aber hinterlassen auch unschöne Dellen in den Schultern.
- Je dicker und schwerer das Teil, was Ihr aufhängen wollt, desto breiter sollte der Abschluss des Bügels sein.
- Empfindliche Stoffe, wie feiner Strick und Seide brauchen besonderen Bügelschutz (dazu gleich mehr).
- Wollpullis bitte nicht aufhängen, sondern falten und legen, damit sie sich nicht aushängen.
- Hosen auf Hosenbügel hängen, so verhindert Ihr Schrankfalten.
- Generell sollten alle Teile etwas Platz zum Hängen haben und sich nicht zusammendrängen.
Jetzt möchte man ja am liebsten gleiche Bügel benutzen damit alle Teile im Schrank auch auf einer Höhe hängen und es schön ordentlich aussieht.
Ich mache es so:
Ich nutze weiße Holzbügel für alle Teile die etwas schwerer sind und die ich nicht in den Schrank falten kann. Dazu gehören erst einmal Jacken, Kleider und Strickjacken. Je nach Schwere und Bedarf, könnt Ihr die Enden des Bügels etwas aufpolstern. Zum einen rutschen die Oberteile dann nicht so leicht und zum anderen hinterlassen die Bügelenden keine Dellen im Schulterbereich. Für die schweren Teile eignen sich am Besten die Bügel, die zum Ende hin breiter werden und abgerundet sind.
Alternativ könnt Ihr die Enden Eurer Bügel mit übrig gebliebener Polsterfolie aus Warensendungen umwickeln. Gott sei Dank stellen die meisten Lieferanten ja auf Papier um, aber immer mal wieder finden sich diese aufgeschäumten Plastikfolien in den Kartons. Schneidet sie in Streifen und umwickelt den Bügel damit, dann nur noch festkleben oder tackern und fertig. So bekommt das Plastik wenigstens noch eine Aufgabe und landet nicht im Müll.
Für die leichteren Teile, wie Shirts und Blusen, könnt Ihr die Enden des Bügels einfach mit einem Gummiband umwickeln. So rutschen sie nicht so leicht und bleiben schön an Ort und Stelle.
Für die empfindlicheren Stoffe, wie Seide und feiner Strick gibt es z.B. fertige Kleiderbügelpolster zu kaufen. So drückt sich der Bügel nicht durch das empfindliche Material.
Braucht Ihr Platz, weil der Schrank nicht groß genug ist, um alle Teile auf Holzbügel zu hängen, empfehlen sich für die leichteren Blusen und Shirts, z.B. mit Samt bezogene Bügel. Shirts und Blusen rutschen nicht und sie sind so flach, dass Ihr locker die doppelte Menge an Oberteilen aufhängen könnt. Diese Bügel nutze ich für alle Blusen und besondere Shirts. Da sie zusammen hängen, passt das Bild der gleichen Bügel hier wieder und alle Teile haben etwas mehr Platz um nicht zu knittern.
Am besten aber mistet Ihr regelmäßig den Schrank aus damit Ihr den Überblick behaltet, (so gut wie) nur noch Lieblingsteile im Schrank habt und der Anblick Eures Schrankes Euch beim Öffnen erfreut und nicht frustriert. Dann passt das vielleicht doch mit den Holzbügeln.:-) Und solltet Ihr Unterstützung beim Ausmisten brauchen, könnt Ihr hier Euren persönlichen Kleiderschrank-Check buchen.
Zu große Ausschnitte – was tun!
Ausschnitte sind tatsächlich ein Thema für sich. Sie haben ganz schön viel Gewicht und können Proportionen ausgleichen, aber auch ungut verstärken. Sie können Deine Wirkung weicher, aber auch härter machen. Also solltet Ihr die zu Euch am besten geeigneten Ausschnittformen kennen. Da gibt es mehrere Ansätze für die Betrachtung:
- Ein langer Hals verträgt höhere Ausschnitte als ein kurzer Hals.
- Habt Ihr ein sehr kleines Gesicht/Kopf – dann kann ein zu großer Ausschnitt den Kopf optisch noch einmal kleiner wirken lassen.
- Habt Ihr einen sehr runden Kinnbereich, kann ein runder Ausschnitt diesen noch runder wirken lassen und ein spitzes Kinn wirkt mit einem V- Ausschnitt noch spitzer.
Wichtig ist es, trotz dieser kleinen Betrachtungsanstöße das ganze Wirken des Gesichtes und Halses im Blick zu haben, denn uns gibt es ja nicht aus der Gussform, d.h. schon dieser kleine Ausschnitt: Kopfgröße, Gesichtsform, Halslänge ist bei jedem von uns eine sehr individuelle Mischung. Du kannst z.B. auch ein rundes Kinn, aber eine ansonsten eher gerade oder etwas eckige Gesichtsform haben. Da muss man sich ganz individuell die Wirkung ansehen. Auch die Frisur hat natürlich einen Einfluss auf die Wirkung und auf die Proportion.
Halte Dir verschiedene Ausschnittformen unter das Gesicht und schau Dir mal ganz aufmerksam an was passiert:
- Hast Du ein harmonisches Gefühl?
- Macht der Ausschnitt dein Gesicht runder/spitzer/länger?
- Wirken Kopf und Hals gedrungen oder extrem lang?
- Wirkt der Kopf insgesamt plötzlich ganz klein oder im Gegenteil erscheint er sehr viel größer?
Wie immer, geht es auch hier darum, sich einmal klar zu machen, welche Ausschnitte harmonisch zu Deinen eigenen Proportionen passen.
Im zweiten Schritt geht es um den eigenen Typ. Bin ich eher feminin und romantisch veranlagt, passen weichere Ausschnittformen vielleicht besser zu mir, als wenn ich der klassisch geradlinige Typ bin. Aber ich kann natürlich auch ein durch Linien oder Formen etwas „härter“ wirkendes Gesicht mit etwas weicheren Ausschnittformen weicher und weiblicher wirken lassen und umgekehrt.
Ihr seht schon, wie immer ist das Thema vielschichtig und nicht auf allgemein gültige Tipps herunter zu brechen, weil wir eben alle sehr individuelle Persönlichkeiten sind.
Also hilft es nur die Dinge wirklich bewusst auszuprobieren und sich die Details einmal anzusehen. Danach wisst Ihr um die Herausforderungen und müsst demnächst nicht mehr darüber nachdenken, was jetzt an dem Oberteil nicht passt. Fragt Euch selbst oder einen lieben Menschen in Eurem Umfeld: Wie wirke ich auf Dich?
Fragt bitte nicht: Steht mir das? Denn da bekommt Ihr ein ja oder nein als Antwort. Bei der Frage: Wie wirke ich? muss dein Gegenüber oder Du selbst, schon etwas genauer hinsehen.
Ist der Ausschnitt trotzdem zu groß geraten, könnt Ihr folgendes versuchen:
- Ein farblich passendes Tuch um den Hals und in den Ausschnitt legen.
- Einen dünnen Rolli drunter ziehen. Ja, auch unter Blusen – sieht seht cool aus, wenn es zu Euch passt.
- Eine größere Kette in den Ausschnitt legen.
- Eine Bluse oder einen „Bescheißerlikragen drunter ziehen.
- Ein Shirt, z.B. in einer schönen Kontrastfarbe, drunter ziehen.
- Eine Jacke drüber ziehen.
- Breite Bänder rechts und links oberhalb der Schulter in den Ausschnitt nähen – verdeckt den BH und lässt das Shirt nicht über die Schulter rutschen.
Ist der Ausschnitt für Eure Proportion zu eng am Hals, könnt Ihr versuchen optisch etwas mehr Länge zu erzielen. Da können
- lange Ketten
- passend gebundene Tücher (sie sollten eine Art V- Ausschnitt nachbilden – hier habe ich es mal erklärt)
- lange Ohrringe
- offene Kanten einer darüber getragenen Jacke
vielleicht helfen. Probiert aus, ob es reicht um etwas mehr Raum für Hals und Kopf zu schaffen. Wenn nicht, kann vielleicht der Schneider helfen.
Was ist mit Schwarz, wenn es mir eigentlich nicht steht?
Schwarz neigt dazu, als harter Kontrast, die Linien im Gesicht deutlicher zu machen. Im Klartext heißt das: Es lässt uns schnell mal älter und härter erscheinen.
Was drückt Schwarz als „Farbe“ aus? Es ist ein Zeichen der Trauer, aber auch der Festlichkeiten, es schafft Distanz, es wirkt schnell sehr offiziell, förmlich und streng und gibt wenig Auskunft über die Persönlichkeit des Tragenden.
Nun müssen oder wollen wir aber trotzdem mal Schwarz tragen, sei es als Zeichen der Trauer, oder um eine strenge oder auch coole Wirkung zu hinterlassen. Es gibt viele Gründe.
Um Schwarz etwas weniger hart und abweisend daher kommen zu lassen, könnt Ihr alle anderen Faktoren des Looks etwas aufweichen:
- Wählt weiche oder fließende Materialien.
- Lockert die Härte mit femininen Accessoires auf.
- Verzichtet auf zusätzlich harte Kontraste, tragt lieber einen mittleren Grauton zu Schwarz, als hartes Weiß oder leuchtendes Rot.
- Passt es zu Euch, lockert das Outfit mit lässigen Stilbrüchen auf.
Ein Rollkragen wirkt viel strenger als ein runder oder weich fallender Ausschnitt, ein Hemdblusenkragen wirkt strenger als ein kleiner Stehkragen oder als eine kragenlose Variante. Lasst einfach alles weg was zusätzliche Strenge oder Härte in den Look bringt und kombiniert etwas weicher.
Hier habe ich schon vor einiger Zeit mal einen ausführlicheren Blogpost zum Thema Schwarz geschrieben.
Drei kleine Fragen – soviel Text! Ich hoffe, die ein oder andere Antwort hilft Euch weiter und inspiriert Euch zu dem ein oder anderen Outfit. Solche Fragen und was Euch sonst noch umtreibt, könnt Ihr mir auch im Zoom Format „Auf einen Kaffee vor dem Kleiderschrank“ stellen. Es gibt mehr Menschen, die genau das interessiert was Dir im Kopf herum geht, als Du denkst.
Das nächste Mal bin ich am 25.2. um 17 Uhr online. Schreibt mir einfach eine Mail, wenn Ihr dabei sein möchtet. Hier erfährst Du Näheres.
Jetzt wünsche ich Euch ein wunderbares Restwochenende. Wir lesen uns nächste Woche.
6 Antworten
Liebe Susanne,
vielen Dank für diese gut umsetzbaren Hilfestellungen. Gerne mehr solcher Mails. Sehr gelacht habe ich über den „Bescheißerlikragen“. Da werde ich mal schauen, ob ich welche finde, die ich einsetzen möchte.
Einen schönen sonnigen Wintersonntag
Karen
Hallo liebe Karen,
ich danke Dir, das freut mich. Kleiner Tipp, hab die Kragen bei COS und auch bei Appelrath gesehen (als sie noch geöffnet hatten).
Ganz liebe Grüße
Susanne
Vielen Dank, Susanne.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie rein objektiv das Kriterium „steht Dir nicht weil“ eigentlich wirklich ist.
Was viele intuitiv machen und zwar gut, ist für einige eine Herausforderung
Zum Glück gehöre ich (hoffentlich) zur ersteren Gruppe….
Liebe Nicole,
genau so ist es. Man kann die Dinge ganz gut erklären, wenn es sein muss. Und viele Menschen haben es wirklich gut „im Gefühl“, aber nicht jedem ist das in die Wiege gelegt, wie auch nicht jeder singen oder malen o.ä. kann. Aber es ist wie bei fast allen Dingen, wenn man sich damit beschäftigt, kann man Vieles lernen und ein Gefühl für sich entwickeln. Nachdem das dann klar ist und man die ein oder andere Erklärung für sich verstanden hat, darf es dann auch ins Gefühl zurück sinken.
Liebe Grüße
Susanne
Dear Susanne,
Thank you very much for all these helpful tips, very nice post I love it.
Kind regards,
Ruth
Thanks so much for your lovely commend!I’m so glad you like it.
Best
Susanne