Heute geht es um Sandalen! Das Thema ist ebenfalls ein Wunsch von Euch und ich wage mich mal daran, denn es ist in der Tat kein einfaches Thema.
Aber da wir bei den immer heißeren Sommern ja nicht nur in Sneakern rumlaufen möchten und ich mich freue die Füße auch mal an die Luft zu lassen, schauen wir uns das Thema heute genauer an.
Es gibt zahllose Möglichkeiten, die nicht nur von der eigenen Proportion, dem Typ und dem Geschmack abhängen, sondern auch ganz entscheidend vom jeweiligen Outfit. Ich versuche das Thema so zu strukturieren, dass Ihr vielleicht ein paar Anregungen bekommt worauf Ihr beim Kauf achten solltet.
Gerade Sandalen sehen in bestimmten Outfitkombinationen schnell etwas „altbacken“ aus und können einen Look sprengen. Das kennt Ihr bestimmt – eben war der Look mit einem Sneaker noch cool und lässig, mit der Sandale verliert er genau den Touch Lässigkeit den Ihr Euch vorgestellt habt.
Aug dem Startbild trage ich Birkenstock Schlappen. Sehr schnell sehen gerade die „Bequemvarianten“ziemlich altbacken aus, wenn man keine süße 20 mehr ist. Trotzdem mag ich diese Schlappe mit der großen Schnalle, sie wirkt irgendwie cooler als die normalen Varianten. Trotzdem muss man etwas aufpassen in welchen Outfitkombis man diese Art Sandale/Schlappen trägt.
Auf den Stiltyp kommt es an
Die erste Frage, die Ihr Euch stellen solltet lautet: Wozu möchtet Ihr die Sandalen tragen und welche Art Sandalen passen zu Euch als Typ?
Dazu ein kleines Beispiel. Ich war heute in der Stadt und habe eine wirklich megacoole Sandale gesehen. Schlicht, bequem, schwarz – passt irgendwie zu allen möglichen Looks. Super! habe ich gedacht – angezogen und …. bähm! Sie sah an mir fürchterlich aus, an meiner Freundin aber super cool und lässig. Wieso das? Ganz einfach – die Sandale hat zu wenig feminine Ausstrahlung. Da ich aber ein Typ mit viel femininem Anteil bin, sieht diese Art Schuh an mir einfach nicht cool, sondern „altbacken“ und irgendwie herb, fast männlich aus. Für alle Frauen unter Euch, die mehr extravagant/klassische Anteile haben, ist das aber eine wunderbare Sandale für viele Gelegenheiten. Sie kann megacool aussehen.
Es gibt sie übrigens im Schuhsalon in Münster.
Auch der Trend der „Trekkingsandalen“ wird an mir vorbei gehen – eindeutig zu sportiv/extravagant für mich. Da reichen auch die Glitzersteine nicht um meinem femininen Anteil gerecht zu werden. Was Euch dieses Beispiel zeigen soll, sagt der erste Tipp.
Tipp 1: Schau Dir die Mischung Deiner Stilpersönlichkeit an.
Da kann die Mode noch so laut rufen: Ich bin der Sandalenstar dieses Jahr – kauf mich! Hört einfach nicht hin, denn wenn sie nicht zu Euch passen, werdet Ihr Euch nicht wohl darin fühlen. Und seid sicher – es gibt für jeden Typen und jede Gelegenheit die richtigen Sandalen oder Schläppchen.
Etwas femininer und trotzdem cool und bequem sind z.B. solche Modelle: Vor einiger Zeit habe ich auf Instagram diese Sandale von Hogan getragen, sie ist wahnsinnig bequem und eher sportiv. Durch die leichte Plateauxsohle aber nicht so herb wie die schwarze Sandale weiter oben und damit für mich besser tragbar. Ich bin ein großer Fan der Fesselriemchen, ob breit oder schmal oder geschnürt – ich liebe sie alle!! Bei meiner letzten Tour durch die Stadt habe ich die wunderbaren Varianten aus den nachfolgenden Bildern gesehen. Sie sind schlicht und eher feminin und sie passen wunderbar zu Kleidern/Röcken und verkürzten weiten Hosen. Es gibt sie mit einem Pfennigabsatz, aber wer es etwas bequemer haben möchte, bekommt sie auch mit einem Blockabsatz, der für einen guten Tritt sorgt.
Die Sandalen habe ich bei Zumnorde fotografiert. Auch „Schläppchen“ sind eine schöne Alternative, wenn man gut darin laufen kann. Viel Halt bieten sie natürlich nicht, aber das Model von Softclog z.B. ist sehr bequem und sitzt auch gut am Fuß.
Das A und O der Proportion
Ihr wisst ja schon, dass die Proportion i m m e r eine Rolle spielt, so auch hier.
Tipp 2: Achtet auf die Proportion Eurer Beine/Füße zur Proportion der Sandale
Schaut zuerst auf Eure Fesseln – sind sie schmal? Dann steht einem Fesselriemchen erst einmal nichts im Wege. Sind sie aber eher kräftig, lenkt Ihr mit einem Fesselriemen den Blick genau dort hin und „schnürt“ das Bein hier quasi ab. Besser sind etwas ausgeschnittene Modelle ohne Fesselriemen, die nicht den ganzen Fußrücken bedecken.
Ist der Knöchel nur ein bisschen kräftiger, müsst Ihr es ausprobieren. Da gilt: Je schmaler der Fesselriemen zu einem kräftigen Knöchel desto weniger gut passt die Proportion und der kräftige Knöchel fällt deutlicher ins Gewicht, als wenn der Riemen etwas breiter ausfällt. Umgekehrt sieht ein sehr zarter Fuß mit einem sehr schmalen Knöchel hinter einem sehr breiten Riemen schnell verloren aus.
Auch wenn Ihr sehr kurze Beine habt ist eine Sandale die sehr hoch am Fuß geschlossen ist oder einen Fesselriemen hat, eher kontraproduktiv – sie verkürzt nämlich optisch das Bein. Das ist ganz besonders dann der Fall, wenn Ihr dazu z.B. noch einen Midirock tragt.
Tipp 3: Welche Linie betont die Sandale? Achtet auf die Linienführung der Riemen!
Viele Sandalen haben durch die Führung der Riemen eine Querbetonung auf dem Fuß – je breiter die Riemen, desto stärker die Querlinie – das macht auch den Fuß optisch breiter! Habt Ihr schon einen eher breiten Fuß, dann achtet auf genau diese Linien. Besser sind in diesem Fall Längsbetonungen, wie z.B. die gekreuzte Riemen der ersten Sandale oder Verzierungen wie bei dem oben abgebildeten weißen Schlappen.
Habt Ihr all diese Tipps beachtet und seid Euch über Euren Stiltyp und Eure Proportionen im Klaren, gibt es jetzt noch eine Sache die wichtig ist:
Tipp 4: Achtet auf die Proportionen zum jeweiligen Look
Eine Culotte oder ein Midirock z.B. verkürzen Eure Beinlänge vom oberen Beinende aus eh schon, wenn Ihr jetzt von unten durch eine gewickelte Sandale das Bein noch einmal verkürzt, ist das eindeutig zu viel Kürzung und von Eurem Bein bleibt nicht mehr viel übrig.
Ein Fesselriemen oder eine sehr hoch geschlossene Sandale verkürzen ebenfalls das Bein, aber wenn die Sandale eine Plateauxsohle oder einen kleinen Absatz hat, fangt Ihr die Wirkung wieder etwas auf und es sieht schon besser aus. Das muss man sich individuell ansehen.
Auch kommt es natürlich auf die Länge des Midirocks oder der Culotte an. Einfacher mit der Proportion wird es, wenn sie so lang sind, dass Fesselriemen und Hosen- oder Rockabschluss quasi aufeinander treffen. Über Midiröcke habe ich hier einen langen Blogpost geschrieben
Auch ein Maxikleid sieht mit einem kleinen Absatz oder einer Plateauxsohle besser aus wenn Ihr, wie ich, eher klein seid. Da gleicht der Absatz, die optische Stauung des langen Kleides wieder auf. Zumindest wenn das Kleid nicht wahnsinnig voluminös ist.
Wenn man es wissenschaftlich auseinander nimmt, gibt es ganz schön viel zu beachten, aber wie immer gilt auch hier: In der Regel haben wir die Proportionen ganz gut im Gefühl. Einmal betrachtet, wisst Ihr worauf es ankommt und Ihr „fühlt“ sofort, ob etwas stört oder perfekt ist. Aber dann könnt Ihr Euch das Störgefühl erklären und es anhand der Tipps beseitigen.
Jetzt zeige ich euch noch ein paar Bilder aus meinem Instaaccount. Vielleicht ist ja die ein oder andere Inspiration zum Thema Sandale für Euch dabei. Viel Spaß bei der Sandalensuche!
Noch ein letzter Tipp: Wer es sehr bequem mag oder bei Sandalen wegen eines Halluxfußes schon abwinkt, sollte mal bei La Shoe vorbei schauen.
Ich hoffe, das erleichtert Euch die Sandalensuche ein bisschen. Genießt die Pfingsttage und startet gut in die nächste Woche.
8 Antworten
Liebe Susanne,
Wieder mal ein toller Blogartikel mit einem tollen Thema. Ich habe auch wieder etwas dazu gelernt.
Ich liebe die Schuhe von LaShoe!
Tolle Bilder.
Danke schön Sandra!
Liebe Grüße und schöne Pfingsttage
Susanne
Liebe Susanne,
ein ganz toller Beitrag! Ich war bis jetzt immer leise irritiert, weshalb eine bestimmte Sandalen-Form (diagonale Lederriemen) an meinen Füßen nicht aussieht und an anderen Füßen jedoch das Gegenteil bewirkt.
Jetzt ist es mir klar.
Leider muss man (frau) bei Sandalen jedoch oft Kompromisse eingehen, weil die wirklich gewünschten oft
nicht erhältlich sind. Ganz schlimm sind übrigens die ultraschmalen Lederriemchen vorn, da diese an heißen
Sommertagen recht schmerzhaft ins Gewebe schneiden und die Hautstellen für einige Tage unschön zeichnen…….
Ich freue mich auf weitere Beiträge von Dir! Liebe Grüße, Maria
Ich Danke Dir liebe Maria – was ein schönes Feedback. Ja, das stimmt leider – Kompromisse muss man in der Umsetzung fast immer machen. Aber wenn man weiss an welchen Stellen Kompromisse ok sind und an welchen Stellen eher nicht, hilft es ja auch schon weiter. Die ganz feinen Bändchen sind auch für mich leider nichts, denn ich habe genau das gleiche Problem: sie schneiden ein und man möchte sie dann eigentlich nur noch ausziehen. Je höher die Sandale und wärmer der Tag umso schlimmer :-). Ich mag da eher die etwas breiteren Bändchen…
Hab ganz wunderbare Pfingsten
Herzliche Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
also ich bin immer wieder beeindruckt, wie Du die Proportionen Aussteuerung in Worte fasst. Offensichtlich habe ich intuitiv alles richtig gemacht, ohne, dass ich vorher eine Ahnung gehabt habe, welchen gravierenden Einfluss die Auswahl der Sandale hat. Habe nämlich leider eher die Tendenz zu feisten Knöcheln, weshalb mir die ganz feinen Sandalen nicht stehen und Riemchen leider sowie high top Sneaker leider gar nicht gehen, da das Unterbein dann tatsächlich noch kräftiger ausschaut.
Nichts desto trotz liebe ich Sandalen und habe einige. Darunter all mein Birkenstock-Lieblinge. Ich trage die super gerne zu schicken Kleidern oder Anzügen als Stilbruch.
Und endlich haben wir auch Wetter dafür. Ich freue mich auf den Sommer mit Kleidern und Sandalen!
LG Nicole
Danke schön Nicole – super! Wir machen es in der Regel wirklich richtig, wenn wir auf unsere Intuition hören und uns nicht „bequatschen“ lassen. Weiss man w a r u m etwas nicht gut ist, kann man irgendwie besser bei sich bleiben, finde ich. Zu Deinem extravaganten Typ passen Birkis auch einfach super. Sie sehen an Dir supercool aus!
Hab einen sonnigen Tag
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
ich lese deine Beiträge schon länger und immer wieder gerne. Immer wieder super Anregungen, die mich echt beeindrucken und beeinflussen…! Bis vor etlichen Jahren habe ich keine Sandalen getragen, ich fand sie immer furchtbar an mir. Wie du schon sagst, man muss sich wohlfühlen darin. Mittlerweile habe ich ein paar und deine Tipp`s sind wirklich gut. Ich bin auch eher der feminine Typ, habe bei Schuhen jedoch oft zu den“ herberen“ gegriffen, weil ich die cool fand. Hatte dann, wie du schreibst, irgendwie nicht verstanden , warum es nicht gut an mir aussah. Dein Geschmack an Sandalen trifft auf mich genau zu.
Freue mich auf weitere Beiträge.
Liebe Grüße Doreen
Wie schöön! Lieben Dank Doreen, das freut mich riesig. Es ist so viel einfacher, wenn man weiß warum und wieso. Das erleichtert die Auswahl und reduziert den Frust 🙂
Hab ein schönes Wochenende.
Ganz liebe Grüße
Susanne