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Tag Archives: Italienreise

Perugia, Siena, Florenz und ein kurzes Schwärmen für Como

Der letzte Teil der Italienreise hat uns über Perugia in die Toskana geführt. Perugia, die Hauptstadt Umbriens, ist eine lebhafte und recht junge Stadt. Durch die vielen Studenten gibt es eine sehenswerte Kneipenkultur. Die mittelalterliche Stadt mit ihren verwinkelten Gassen, schmalen Treppen, Brunnen, und Rundbögen liegt auf einem sanften Hügel in einer bergigen Landschaft. Man hat einen wunderbarem Blick über die Bergkette der Apenninen. Durch das antike Stadttor kommend, solltet Ihr Euch die quasi unterirdischen Gewölbe unbedingt ansehen. Eine Essensempfehlung ist die Trattoria “Al Mangiar Bene” auf der Via della Luna 21. Hier sitzt man unter Gewölben und isst ganz hervorragend Nudeln oder abends auch eine tolle Pizza. Für abends solltet Ihr unbedingt reservieren, mittags haben wir ohne Probleme einen Platz bekommen.

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Von Perugia aus sind wir durch die sanfte Hügellandschaft der Toskana eine Schleife durch das Chiantigebiet gefahren. Um nur einige Stationen zu nennen: Gaiole in Chianti, Radda in Chianti, Greve in Chianti, Castellina in Chianti… die Straßen sind schmal und winden sich durch eine absolut bezaubernde Kulisse. Ein bekannter Ort der Gegend ist San Gimignano. Wie eine Festung aus dem Mittelalter, ganz wunderbar restauriert. Leider ist der Ort eine Touristenattraktion und besteht hauptsächlich aus Souvenirgeschäften. Da wir in den Marken schon sehr viel ursprünglichere, mittelalterlich anmutende Orte gesehen haben, haben wir uns nicht lange aufgehalten.

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Lasst Euch trotz der vielen Kalorien nicht das typisch italienische Frühstück auf dem Marktplatz im Schatten der Kirche entgehen. Morgens trinkt der Italiener seinen Capuccino und genießt eine der süßen typischen Köstlichkeiten dazu. Schmeckt herrlich!

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Die Taverna dell’ Ozio in Corrazzano, Via Zara 85 ist, wenn man in der Gegend ist, einen Besuch wert . Mitten im Nirgendwo, ist sie eine von Italienern sehr bevorzugte Trattoria. Ohne einen Tisch zu reservieren, hat man auch in der Woche keine Chance auf einen Tisch.

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Wer in der Toskana unterwegs ist, muss natürlich auch nach Siena. Im Herzen der Toskana gelegen, hat Siena es geschafft, ihr mittelalterliches Aussehen und seine ganz besondere Atmospäre zu erhalten. Die weltberümte Piazza del Campo ist auch heute noch zauberhaft, ebenso wie die vielen verwinkelten Gassen. Hier muss man sich zu jeder Jahreszeit, wie in Florenz auch, auf viele Touristen aus der ganzen Welt einstellen. Einen Restaurantipp für Euch, ist die Osteria ” Le Logge . Sie ist etwas teurer, aber setzt die eher kräftige toskanische Küche auf leichte und feine Weise um.

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Auch Florenz ist ein unbedingter Pflichtpunkt auf der Reise durch die Toskana. Wir haben nur eine 24 stündige Stippvisite gemacht und viel Atmospäre auf uns wirken lassen. Die Vielfalt hier ist einfach so groß, dass Du bei jedem Besuch etwas Neues bestaunen kannst. So haben wir uns nicht in die langen Warteschlangen vor den Museen eingereiht, sondern haben kreuz und quer zu Fuß die Stadt erkundet.

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In dem sehr schönen  Altstadtviertel am Palazzo Pittie sind wir einem Tipp in die Trattoria “La casalinga” gefolgt und haben es geschafft einen Tisch zu ergattern, da wir relativ frühzeitig unterwegs waren. Besser man reserviert vorab, dann muss man sich nicht in die Warteschlange vor dem Eingang einreihen. Die Hotelvielfalt ist enorm, für uns war es wichtig, zu Fuß laufen zu können und eine Unterkunft zu finden, die über einen eigenen Parkplatz verfügt. Das Auto einfach irgendwo zu parken empfiehlt sich in dieser Stadt voller Menschen nicht unbedingt. Über die App “hotel tonight” sind wir auf das kleine Hotel Astro Mediceo auf der Via Fra Bartolomeo 56 gestossen und haben uns hier sehr wohl gefühlt. In 20 Minuten waren wir zu Fuß am Dom, die Betten und das Frühstück sind super.

24 Stunden sind schnell um, am nächsten Morgen ging es weiter nach Como. Hierzu sei gesagt, dass Como auch einen längeren Besuch, als eine Nacht, wert ist. Die Lage am Comer See ist traumhaft, die Stadt ist überschaubar, hat eine Menge schöne Geschäfte und tolle Restaurants. Bei einem Bummel durch die kleinen Gassen entdeckt man gegen Abend ganz viele liebevolle, hippe oder traditionelle Restaurants und Trattorien, was immer das Herz gerade begehrt. Hier wird es, wohl durch die Nähe zur Schweiz, allerdings deutlich teurer.

Das war es aus Italien. Ich freue mich, wenn Ihr eine Anregung bekommen habt oder vielleicht den ein oder anderen Tipp ausprobiert. Lasst mich dann wissen, wie es Euch gefallen hat.

 

 

Die Riviera del Conero – ein traumhaftes Stückchen Adria

Schon im Landesinneren war klar, das Meer muss noch einmal her. Also haben wir uns entschlossen an die bezaubernde Riviera del Conero zu fahren. Da das Gebiet ein Naturpark ist, sucht man hier vergeblich nach Hotelkomplexen und direkten Strandzugängen. Der Küstenabschnitt besticht mit kleinen Buchten und überwiegendem Kiesstrand.

Sirolo sollte es sein, der Ort ist bei italienischen Touristen sehr beliebt und hat eine nette Altstadt mit hübschen kleinen Geschäften, netten Bars und Restaurants. Die Aussicht aus dem höher gelegenen Ort, auf das Meer, ist ganz wunderbar – besonders zum Sundowner auf den Bänken am Dorfplatz.

Eine wirklich nette Unterkunft haben wir in dem B&B Maré camere bei Veronica und Ihrem Bruder gefunden. Die Beiden führen gemeinsam dieses B&B, was aus 2 Häusern und ca.12 Schlafzimmern besteht. Jedes Haus hat eine eigene Küche, in der man sowohl den Kühlschrank nutzt, als auch kleine Dinge problemlos zubereiten kann. Für das, für italienische Verhältnisse, wirklich reichhaltige Frühstück gibt es einen großen gemeinsamen Raum. Über den Link oben gelangt Ihr direkt auf die Internetseite, wir haben sie über booking. com gefunden.

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Da man mit dem Auto nicht an die schönen Buchten fahren kann und der Fußweg anstrengend ist, da viele Höhenmeter zu überwinden sind, sind wir dem Tipp von Veronica gefolgt und haben den Shuttle von da SILVIO ausprobiert. Man ruft dort einfach an, wenn man abgeholt werden möchte. Für 20 Euro holen und bringen sie Euch bis vor die Tür und Ihr habt noch 2 Liegen und einen Sonnenschirm inklusive.  Nur die letzten Stufen zum Strand hinunter müsst Ihr dann noch selbst bewältigen. Da SILVIO hat natürlich die komplette Strandhoheit, denn neben den Liegen gehören ihm sowohl die Strandbude unten am Wasser, als auch das Strandrestaurant etwas oberhalb. Das Strandrestaurant ist mittags unbedingt einen Besuch wert. Man bekommt, neben den immer angebotenen Nudeln, frischen Fisch oder Meeresfrüchte,  und einen herrlichen Wein. Man sitzt unter einem Strohdach und hat von allen Tischen durch die offenen Seiten, einen wirklich wunderbaren Blick hinunter auf das Meer. Achtung, hier spricht wirklich niemand englisch und die Gerichte findet man auch nicht unbedingt im Dictionary. Wir haben uns das Essen an den anderen Tischen angesehen und bestellt, worauf wir Lust hatten. So sind wir zu einer Art sehr leckerem Eintopf gekommen, mit Garnelen, verschiedenen Muscheln und Calamari in einem würzigen Sud.

Da wir das Wandern sehr mögen, haben wir uns entschlossen einem Tipp unter der Hand nachzugehen und den berühmten Strand der 2 Schwestern ( le due sorelle) zu erwandern. Offiziell ist dieser Strand  nur noch von der Wasserseite aus zu erreichen. Seit auf dem wirklich steilen Weg durch die Klippen Touristen abgestüzt sind, ist der Weg offiziell geschlossen. Inoffiziell klettern dort allerdings durchaus Menschen in Richtung oder aus Richtung des Strandes kommend herum. Man findet den Einstieg über den Passo di Lupo. Der Weg ist nur auf eigene Gefahr betretbar und Ihr solltet absolut schwindelfrei und trittsicher sein. Die Ausblicke sind fantastisch und der Strand ist wirklich nett und unberührt.

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Im September und Oktober gibt es in den Dörfern reihum Weinfeste. Das solltet Ihr Euch unbedingt ansehen, wenn Ihr um die Zeit da seit. Das ganze Dorf steht Kopf und es ist wirklich sehr italienisch – quasi touristenfreie Zone.

Im nächsten Post gibt es noch ein paar Tipps zu Perugia, Siena und Florenz.

 

In den Marken!

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen 2 Tage Strand anzuschließen und dafür Richtung Adria zu fahren. Pesaro haben wir gelesen, ist nicht so massentouristisch wie die bekannten und überlaufenen Orte Rimini oder Riccione. Auf dem Weg dorthin, an Bologna vorbei, hat uns der Mittagshunger eine wunderbare Osteria ausprobieren lassen. Sie ist in Imola beheimatet, den Namen kennt man vielleicht von der dortigen Rennstrecke, aber sicher nicht als netten Ort. Die Osteria ist auf jeden Fall den Abstecher wert. Die Osteria del vicolo nuovo hat ihre Aussenplätze tatsächlich in einer kleinen vicolo. Die Tische und Stühle stehen quer über die kleine Straße, man sitzt zwischen efeubewachsenen Mauern und unter großen weissen Schirmen. Das Essen auch hier ein absolutes Highlight zu sehr erschwinglichen Preisen. Getrunken haben wir einen sehr sehr guten regionalen Bio Chardonnay und dabei die totale Entschleunigung genossen.

Weiter Richtung Pesaro führt der Weg durch den ein oder anderen Küstenort an der Adria. Für uns waren die Orte eher etwas zum Abgewöhnen und der Argwohn, dass es in Pesaro plötzlich anders aussehen sollte war groß. Und so war es auch, es gibt ganz hübsche Straßen und tolle Häuser in Pesaro, aber die vorderste Strandreihe besteht eben doch aus den typischen großen weissen Hotelkästen. Nachdem wir es in Imola so schön hatten, haben wir beschlossen auf gar keinen Fall den Italieneindruck durch diese Riesenhotels zu trüben und sind weitergefahren. Da es schon gen Abend ging und wir noch ohne Unterkunft da standen, sind wir einfach mal dem 1. Tipp üner Trip advisor gefolgt. Ein wunderschönes Landhotel, die Villa Cattani Stuart. Sie liegt ganz in der Nähe in den Hügeln oberhalb von Pesaro. Auch dieser Tipp muss hier unbedingt Erwähnung finden, wir haben zwei total entspannte Tage dort verbracht. Die Zimmer sind eher eine Mischung aus funktionellem Seminarhotel mit etwas Plüsch, aber der Service, die Gärten, der Pool, der Blick in die Landschaft bis hinunter zu Meer, die alte Villa, die dazu gehört, und das Frühstück sind absolut fantastisch. Und das alles zu einem Zimmerpreis von 100 Euro die Nacht. Wer ein paar Tage Besichtigungspause braucht, ist hier auf jeden Fall richtig gut aufgehoben.

Nachdem wir uns einen ganzen Tag faul auf der Poolliege erholt haben, war die Lust auf Entdeckung wieder frisch und uns hat es weiter gezogen. Tiefer in den Marken, im Landesinneren, sind wir in Fossombrone gelandet. Der Ort ist nicht wirklich gastfreundlich, aber er liegt ganz gut, um in der Umgebung Touren zu machen. Gestrandet sind wir dort eigentlich nur, weil wir Samuele gefunden haben. Samuele Santi war für 2 Tage unser Vermieter im B&B Camere con Vista. Leider gibt es keine eigene homepage, aber über booking.com findet Ihr ihn schnell. Samuele ist Architekt, Künstler und Designer und umwerfend nett. Das Haus hat 2 Zimmer die er vermietet, ein 4- Bett Zimmer zur Straße mit selbst gestalteten Fresken und ein Zimmer zum Fluß mit einem wunderbaren Ausblick auf den Fluß und die Hügel. Er selbst wohnt dort nicht, sondern arbeitet im Erdgeschoß. Die Bäder sind komplett neu, alles ist sehr sauber und gepflegt. Das ist der Blick aus dem Schlafzimmer und aus dem Bad:

Camere con Vista

Bucht unbedingt das 2 Bett Zimmer, das andere Zimmer geht zur Straße und ist sehr laut. Das Haus liegt so nah an der Straße, dass es quasi keinen Gehweg gibt. Nebenan ist eine kleine sehr nette Bar, dort gibt es ein paar Parkplätze für das Auto.

In der Umgebung von Fossombrone lohnt sich eine Rundtour nach Urbino, Urbania, Cagli, Corinaldo und Mondavio. Urbino ist eine mittelalterlich anmutende Studentenstadt. Alles ist sauber und restauriert mit einem sehr schönen Dom. Urbania ist etwas lebhafter und nicht ganz so museumshaft. Cagli ist kein muss, aber der Weg von Cagli nach Corinaldi bietet unheimlich schöne Ausblicke und Mondavio ist wie dem Mittelalter entsprungen. Eine komplett intakte Stadtmauer inklusive der Wehrtürme umgibt diese kleine Stadt.

Einen Tipp für Fossombrone habe ich noch für Euch. Ihr habt ja schon gelesen, dass unsere Reise auch sehr viel mit Essen zu tun hat. Wir haben uns trotzdem darauf beschränkt möglichst nur einmal essen zu gehen, falls das mittags der Fall war, haben wir abends oft ein Picknick gemacht. Käse, Wein, etwas Schinken und Obst gibt es unterwegs in einem der kleinen Lebensmittelläden wunderbar zu kaufen. Hier nochmal der Hinweis auf ein gutes Dictionary, denn gerade in den abgelegenen Städtchen, kommt man sonst nur mit Händen und Füßen weiter. Stellen für ein romantisches Picknick findet man viele, ob auf einer Mauer hoch über der Stadt im untergehenden Sonnenlicht, am Wasser bei Kerzenlicht oder wie z.B. hier, auf einer kleinen Lichtung mit einem Traumblick in die Berge.

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Den Platz findet Ihr, wenn Ihr zur santuario Beato Benedetto, colle dei cappuccini hoch fahrt. Die kleine Kirche tront hoch oberhalb von Fossombrone und man hat einen wahnsinnigen Weitblick. Ist das Wetter klar, kann man sogar das Meer erahnen. Der Picknickplatz ist kurz unterhalb der Kirche. Auf dem Weg dorthin kommt man direkt daran vorbei.

Das war’s für uns aus den Marken. Im nächsten Post geht es ans Meer und zwar an die traumhafte Riviera del Conero.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine wunderbare Italienreise liegt hinter uns.

Da es so wunderschön war, möchte ich unbedingt einige Sachen mit Euch teilen. Vielleicht inspiriert Euch ja der ein oder andere Tipp oder bereichert Eure Route. 14 Tage, über 2.000 Kilometer und ungefähr 10 verschiedene Betten später, bin ich Italien hoffnungslos verfallen. Wir habe kleine und große Städte gesehen, wahnsinnig gut und preiswert gegessen und getrunken und wunderbare Italiener getroffen. So eine überwiegende Städtereise ist natürlich nicht so entspannend wie den ganzen Tag am Strand zu liegen, aber ungleich spannender.

Vorab schon einmal zwei Tipps:

Wir haben uns das Buch Osterie d’Italia zugelegt. Darin findet Ihr aufgeteilt nach allen Regionen Italiens kleine Osterien oder Trattorien mit fantastischem regionentypischem Essen zu wirklich fairen Preisen. Wir haben fast nur nach diesen Tipps gegessen und sind nie enttäuscht worden – das Essen war immer absolut lecker.

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Und Tipp 2: Nehmt unbedingt ein italienisches Wörtebuch mit, wenn Ihr diese wunderbare Sprache nicht sprecht und wissen wollt, was Ihr bestellt. Oft gibt es die Karte nämlich nur in der Heimatsprache, wenn man Glück hat auch mal auf englisch. Aber was viel wichtiger ist, wenn die Italiener sehen, dass Du Dich bemühst Ihre Sprache zu sprechen, freuen Sie sich ungemein und das spiegelt sich natürlich auch zurück. Und ganz ehrlich, es reichen schon ein ganz paar Worte.

Um bei dem häufigen Bettenwechsel die Kosten einigermaßen im Griff zu halten und auch um es “italienisch” zu haben, haben wir uns auf Air BnB,  Bead & Breakfast oder nette Pensionen fokussiert. Gebucht hatten wir vorab nur die erste Nacht in Trient und die beiden folgenden Nächte in Verona, alles andere haben wir über booking. com oder auch mal Trip advisor von unterwegs und spontan gebucht. In Florenz haben wir die Plattform Hotel tonight super erfolgreich ausprobiert.

Wir hatten, weil das in verschiedenen Foren immer wieder zur Sprache kam, überhaupt kein Problem mit dem Auto. Weder hat es einen Kratzer mehr, noch wurde das Auto aufgebrochen oder ähnliches. In den kleineren Dörfern ist das sicher eh nicht das große Problem. Wir haben allerdings auch nur dort geparkt wo es möglich war (weisse Linien,  blaue Linien mit Parkticket, gelbe Linien signalisieren ein Parkverbot). An die Vorgaben sollte man sich halten, auch wenn der italienische Nachbar im gelben Bereich steht, nicht nachmachen, das wird teuer und im Zweifel kennt er die heimische polizia besser. In den größeren und touristischeren Städten empfiehlt es sich in ein Parkhaus zu fahren und das Auto nicht nicht einfach irgendwo abzustellen.

Unsere Route hat uns von Südtirol durch die Marken bis zur Riviera di Cónero und zurück über Umrien durch die Toskana und die Schweiz geführt.

Ich werde mehrere Posts daraus für Euch machen, damit es nicht zu textlastig wird und niemand mehr Lust hat zu lesen. Deshalb beginne ich hier mit Südtirol und zwar mit Trient und schließe Verona an.

Trient…

Suedtirol

… ist eine hübsche kleine Stadt, nur einen Katzensprung von Bozen entfernt und rundum von den südtiroler Bergen umgeben. Wir waren an einem Donnerstag dort und konnten den Markt besuchen, der sich in der ganzen Stadt ausbreitet. Hier kann man wirklich auch schöne Dinge zu günstigen Preisen erstehen. Es gibt nicht nur den sonst üblichen Ramsch – versprochen.

In Trient zu erwähnen ist unbedingt die Osteria il capello. Das Essen war so lecker, dass wir gleich zweimal da waren.

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Sie haben dort die allerbesten Spaghettie Vongole, die ich je gegessen habe. Ein sanftes verschmelzen der Aromen aus (den bereits ausgelösten) kleinen Muscheln, Petersilie, Öl, Knobi, etwas Peperoni und Petersilie – absolut fantastisch. Um die für die Region typischen kleinen canederli zu probieren, sind wir noch einmal dort gewesen, und… was soll ich sagen, es war jede Minute wert-absolut köstlich.

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Wunderbare Weine zu erschwinglichen Preisen gibt es ebenfalls. Eine echte und sehr positive Überraschung war für mich der heimische Chardonnay. Ich bin eigentlich nicht so unbedingt ein Chardonnay Fan, aber diese sind ganz anders, als ich Sie sonst kenne. Sehr leicht und fein und ist auf jeden Fall einen Trinkversuch wert.

Der Weg ist das Ziel, galt für die ganze Reise, aber dieses Stückchen Weg war einfach traumhaft. Von Trient säumen die südtiroler Berge den Weg Richtung Verona. Wir haben uns dafür entschieden den längeren Weg entlang des Gardasees zu nehmen. Man hat einen fantastischen Blick auf den See, wenn man die Bergstarße hinunter kommt.

Gardasee

Verona …

… gehört ab sofort mit zu den einigermaßen gut erreichbaren Lieblingsstädten. Wir haben mitten in der Altstadt, direkt am Adige gewohnt, sodass wir alles super zu Fuß erledigen konnten. In 5 Minuten waren wir an der Arena und damit quasi im Zentrum des veronesischen Lebens. Die Unterkunft ist auf jeden Fall einen Tipp wert:

Gebucht über Air BnB , die Gastgeberin heißt Michela Sartori und es ist ein Appartment für 2 auf der Via Filippini. So müsstet Ihr es auf der Plattform eigentlich finden können.

Air BnB Verona 

Wir haben uns für die gesamte Reise entschieden, keinen Besichtigungsmarathon zu machen, sondern uns lieber entschleunigt treiben zu lassen. So auch hier, obwohl es sicher viele lohnenswerte Museen zu sehen gibt. Dafür müssen wir einfach noch mal wieder kommen. Eine Stadtrundfahrt mit einem der offenen Busse empfiehlt sich für den Überblick und einen wunderbaren Draufblick auf jeden Fall zu machen.

Blick auf Verona

Das einzige touristische Highlight, was ich unbedingt sehen wollte war Julia’s Balkon… ja ja die ‘Briefe an Julia’ genau. Aber wie immer ist die Wirklichkeit von der Romatik unüberschaubar weit weg. Voll wie zum Feierabend in der U-bahn, haben wir gerade den (immer bevölkerten) Balkon gesehen und den Kopf der eng umlagerten Statue der Julia…

Julias Balkon Verona Julia Verona

Ein wirklich schönes und auch romantisches Erlebnis war dafür der Besuch der Arena. Gebucht hatte ich die Karten vorab schon über’s Internet. Wenn man nicht zur absoluten touristischen Hochzeit fährt, sind die Karten vor Ort aber deutlich günstiger zu erstehen. Gegeben wurde der Barbier von Sevilla, das Stück selber war jetzt nicht so mein Highlight, die Stimmen der Protagonisten aber schon. Ganz besonders ist die Athmosphäre in den oberen Rängen auf den Steinstufen. Wir haben eine Flasche Rotwein, etwas Baguette, Käse und Schinken mitgenommen (Sitzkissen nicht vergessen) und wunderbar gepicknickt und Leute beobachtet. Da man keine nummerierten Plätze hat, empfiehlt es sich mindestens eine Stunde vorher da zu sein, so gibt es auch genug Zeit für Wein und Co. An den Eingängen stehen Körbe mit kleinen Kerzen zum mitnehmen. Zu Beginn, wenn das Licht gelöscht wird, werden die Kerzen angezündet und man sitzt zwischen hunderten von kleinen Flammen. Außerdem hat, für die Romantik schlechthin, über allem ein großer runder Vollmond gestanden.

Mittags haben wir uns in einer kleinen Nebengasse ein einfaches und nettes Lokal ausgesucht, leider weiß ich den Namen nicht mehr, aber geht abseits der großen bevölkerten Straßen und sucht Euch etwas kleines nettes aus – das Essen ist garantiert lecker. Was ich unbedingt mal versuchen würde, ist ein Vin santo mit biscotti als Dessert.

Ein Tipp für eine Osteria habe ich aber doch noch. Wir waren am ersten Abend in der Osteria Mondo D’oro und es war, wie immer auf der Reise, richtig lecker. Ich würde die Küche als regional und bodenständig mit Überraschungen bezeichnen. Geschmortes Landhuhn mit Blaubeeren, Bohnencremesuppe mit Garnelen und Dill oder ein herrliches Amarone Risotto – absolut lecker.

Ach ja und zum shoppen ist Verona auch der Hammer. Schuhe, Schuhe, Schuhe, ein Eldorado! Aber auch, wie überall in Italien, Leder natürlich. Ansonsten gibt es ein schönes Geschäft neben dem anderen. Demnächst gibt es dazu einen Schuhpost im Outfitbereich.

Soviel als Auftakt, nächste Woche geht es weiter mit den Marken. Wer es nicht weiß, dass ist quasi die Wade des Stiefels.

Habt Ihr schöne Ergänzungen oder habt etwas ausprobiert freue ich mich über einen Kommentar. Ich bin natürlich gespannt, ob es Euch auch gefallen hat, oder ob Euch der ein oder andere Tipp vielleicht inspiriert hat.